Besondere filme über jüdisches leben in oldenburg
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Besondere filme über jüdisches leben in oldenburg

Besondere filme über jüdisches leben in oldenburg

Anlässlich des Jahrestags des Novemberpogroms 1938 zeigt Werkstattfilm eine Sonderfilmreihe, die an das jüdische Leben in Oldenburg erinnert. Die Filmreihe gegen das Vergessen findet vom 08. bis 12. und vom 17. bis 19. November statt. In diesem Zeitraum können Schüler_innen und Studierende im KinOLaden gegen eine Spende einen der acht Filme über jüdisches Leben anschauen. Diese einmalige Filmreihe ist eine einzigartige Dokumentation über jüdisches Leben in Oldenburg. Eine Anmeldung unter 0441 – 12180 oder info@werkstattfilm.de ist erforderlich mit Angabe, welcher Film gewünscht ist.

Folgende Filme stehen zur Auswahl:

  1. Rosa – eine unsichtbare Frau

D 2020, 73 Min.

Wer war Rosa Lazarus? Dieser Frage geht das Team von Werkstattfilm in dem Dokumentarfilm „Rosa – eine unsichtbare Frau“ nach. Die Geschichte der in
Stapelmoor geborenen und anschließend in Oldenburg lebenden Jüdin Rosa
Lazarus ist keine Heldengeschichte, sondern handelt vom Leben und Überleben
einer ganz gewöhnlichen Frau. Rosa Lazarus floh vor den Nationalsozialisten
in die Niederlande und wurde vom Groninger Theologen Binne Roorda
gemeinsam mit 7 anderen Jüdinnen und Juden mehrere Jahre in dessen Haus
versteckt. Der Film möchte Rosa Lazarus ein Gesicht geben und ihr Schicksal vor dem Vergessen bewahren.2.

2. Jan vom Damm
D 2000, 40 Min.

Wenn Jan Lawrence Lazarus erzählt, ziehen er und seine Geschichten die Zuschauer gleichermaßen in den Bann. Unter glücklichen Umständen, Lawrence nennt sie „Massel“, konnte er als 16-jähriger nach England emigrieren. Als britischer Soldat kam er einige Jahre später zurück in die Stadt, die er liebt.

Der Dokumentarfilm erzählt rückblickend von persönlichen Erlebnissen und den Wegen, die die Geschichte für ihn bereit hielt. Ohne Bitternis wird hier die Zeit seiner Jugend und die Zeit nach seiner Rückkehr erinnert und ergibt ein Bild der Mentalität des nationalsozialistischen Deutschlands und des Nachkriegsdeutschland. Gerade die Verbindung unterschiedlicher Perspektiven eines Menschen auf seine Heimatstadt zeichnet diesen Film aus.

3./4. Enthüllung eines Geheimnisses / Goldschmidt in Oldenburg

D 1999, 35 Min. / D 1999 – 2012, 17 Min.

„Enthüllung eines Geheimnisses“ erzählt von der zweiten jüdischen Generation nach dem Holocaust. Die Begegnung mit Martin Goldsmith, dem Enkelsohn eines ehemaligen KZ-Häftlings aus Oldenburg, steht im Mittelpunkt des Films. Martin Goldsmith erzählt über die Spurensuche seiner Familiengeschichte. Die Kinder und Enkel der jüdischen Bürger haben Deutschland meist schweigend den Rücken gekehrt.

„Goldschmidt in Oldenburg“ zeigt Martin Goldsmith über einem Zeitraum von 13 Jahren auf seiner emotionalen Spurensuche in der ehemaligen Heimatstadt der Familie Goldschmidt.

5. Herbst in Oldenburg

D 2009, 30 Min.

Es ist eine Geschichte des Reisens, des Wiederentdeckens und Ankommens, die der Film „Herbst in Oldenburg“ erzählt.
Die Kamera begleitet zwei Frauen der Familie Herbst, die nach mehr als 70 Jahren zum ersten Mal einen Fuß nach Deutschland setzen. Ursprünglich aus Oldenburg stammend, war Leon Herbst 1936 von Berlin nach Palästina ausgewandert, wo seine Nachfahren heute noch leben.
Im Herbst 2008 kamen seine Tochter Zehava Israeli und ihre Tochter Lilach Koren von Israel nach Oldenburg um zu erforschen, wo ihr Vater und Großvater vor so langer Zeit aufgewachsen war. Dass sie die Stadt gerade im Oktober besuchten, ist ein glücklicher Zufall, bebildert doch die rotgoldene Farbenpracht eine ebenso symbolische wie malerischen Kulisse für seinen Film

6. Wir glaubten, die Sonne geht nicht wieder auf. Der verdrängte und vergessene Oldenburger NS-Prozess

D/Isr/Ukr 2015, 100 Min.

Im August 1965 begann vor dem Oldenburger Landgericht ein Mordprozess, der als das aufwändigste Verfahren der Oldenburger Justizgeschichte gilt. Zwei Männer standen damals vor Gericht, die angeklagt waren, während des Zweiten Weltkriegs in der ukrainischen Stadt Kowel an der Ermordung tausender jüdischer Menschen beteiligt gewesen zu sein: Erich Kassner, als Gebietskommissar Chef der Zivilverwaltung, und der Polizeimeister Fritz Manthei. Nachdem im September 1966 das Urteil gesprochen war, geriet der Prozess fast vollständig in Vergessenheit.. Anhand von Zeitzeugeninterviews, Aufnahmen von Originalschauplätzen in der Ukraine sowie in Israel und nie zuvor öffentlich gezeigten historischen Materialien dokumentiert der 100minütige Film eindrucksvoll das Geschehen in und um Kowel und des nachfolgenden Prozesses in Oldenburg. Zur Sprache kommen auch die Bemühungen um Gnade für die Täter durch rechtsnationale Kräfte und Politiker verschiedener Couleur.

7. Mit Erinnerung leben – Zeitzeugen berichten

D 2005, 65 Min.

In diesen über Jahre gesammelten Interviews berichten Zeitzeug_innen über die Zeit des Nationalsozialismus in Oldenburg. Sie dokumentieren die Sicht der Mehrheitsgesellschaft auf die Ereignisse von 1933 bis 1945. In ihnen zeigt sich die subjektive Sicht und das persönliche Erleben der Interviewten.

8. Dokumentation über fünf Vorträge von Leo Trepp

Leo Trepp (1913 – 2010) war von 1936 bis 1938 der letzte Landesrabbiner von Oldenburg. 1938 konnte er emigrieren. Er besuchte regelmäßig Oldenburg und hielt zahlreiche Vorträge, von denen fünf in diesem Film dokumentiert sind. In seinen Vorträgen gibt er ein Bild des jüdischen Lebens in Oldenburg vor seiner Zerstörung durch die Nationalsozialisten.