Meine Stimme hat keine Heimat – Eine Veranstaltungsreihe zu den Themen Flucht / Verantwortung / Identität
17223
post-template-default,single,single-post,postid-17223,single-format-standard,theme-bridge,bridge-core-3.1.3,woocommerce-no-js,qode-page-transition-enabled,ajax_fade,page_not_loaded,,side_area_uncovered_from_content,columns-3,qode-child-theme-ver-1.0.0,qode-theme-ver-30.4,qode-theme-bridge,qode_header_in_grid,wpb-js-composer js-comp-ver-7.3,vc_responsive

Meine Stimme hat keine Heimat – Eine Veranstaltungsreihe zu den Themen Flucht / Verantwortung / Identität

Meine Stimme hat keine Heimat – Eine Veranstaltungsreihe zu den Themen Flucht / Verantwortung / Identität

 

Meine Stimme hat keine Heimat

Eine Veranstaltungsreihe zu den Themen Flucht / Verantwortung / Identität

Mehr Menschen denn je sind aktuell aufgrund von Kriegen, Verfolgung, Verletzungen der Menschenrechte und Ausbeutung auf der Flucht. Laut Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) waren es Ende 2015 über 60 Millionen. Die Hälfte von ihnen waren Kinder.

Die internationale Gemeinschaft scheitert immer wieder mit ihren Bestrebungen, Fluchtursachen zu beseitigen oder beizulegen. Welche Bedeutung Waffenexporte, internationaler Handel und Ausbeutung sowie Fragen nach der Verantwortung der westlichen Industrienationen dabei haben, wird in vielen Kontexten nicht berücksichtigt. Der Wunsch vieler Geflüchteter, in ihre Heimatländer zurückkehren zu können, erfüllt sich als Folge nur für die wenigsten von ihnen. Für alle anderen bedeutet dies eine ungewisse Zukunft, nicht selten am Rande der Gesellschaft.

Nur ansatzweise können diejenigen, die keine Fluchterfahrungen gemacht haben, erfassen, was es bedeutet, seine Heimat zu verlassen, auf der Flucht zu sein und in einem unbekannten Land anzukommen. Täglich wird die Bevölkerung Deutschlands hingegen mit neuen Bildern der globalen Flüchtlingsbewegungen konfrontiert: Angefangen bei den Berichterstattungen über Krisengebiete und immer neue Menschenmengen an Grenzübergängen, über die Diskussion von Aufnahmezahlen und sicheren Herkunftsländern bis hin zur Definition der Wege, die zu einer „gelungenen Integration“ der Geflüchteten führen sollen. Was jemand auf sich nimmt, um dem Elend, das die Ursache für die Flucht ist, zu entkommen, wird in der Berichterstattung spätestens dann deutlich, wenn wieder ein Boot die gefährliche Überfahrt nach Europa nicht geschafft hat.

An dieser Stelle setzt Werkstattfilm mit seinem vorliegenden Programm an. Bereits seit über 20 Jahren beschäftigen sich die Mitarbeiter_innen mit den immer wiederkehrenden und vieldiskutierten Themen Flucht, Asyl, Rassismus sowie Heimat und Entwurzelung. Unter anderem widmete der Verein 1992 den Themen unter dem Titel „Der nächste Hafen“ eine Veranstaltungsreihe. Im Fokus standen schon in der Vergangenheit die Geflüchteten selbst, die ihre Heimatländer verlassen mussten und in Oldenburg neu ankamen.

Auch in der kommenden Veranstaltungsreihe mit dem Titel „Meine Stimme hat keine Heimat“ stehen diese persönlichen Geschichten und Erlebnisse im Mittelpunkt. Mit Vorträgen und Diskussionen, Kinoveranstaltungen im KinOLaden, szenischen Lesungen und einem Kreativwettbewerb wollen wir unterschiedliche Erfahrungen und Wahrnehmungen sichtbar machen und zur Auseinandersetzung aufrufen. Dazu trägt auch eine Ausstellung bei, in der zwei der Referenten der Veranstaltungsreihe unter dem Titel „Angst und Hoffnung – Dokumentation eines Fluchtwegs über das Mittelmeer nach Oldenburg“ ihre Handy-Fotografien zeigen. Damit halten sie eindrückliche Momente ihrer eigenen Flucht in den Jahren 2015 und 2016 fest und machen sie für die Besucher_innen zugänglich. Im gesamten Projekt stehen, wie in dieser Ausstellung persönliche Sichtweisen im Mittelpunkt, die durch Perspektiven aus verschiedenen Fachgebieten erweitert und ergänzt werden. Dabei wird eine Brücke zwischen den aktuellen Ereignissen und jenen der Vergangenheit geschlagen. Genauso werden regionale Perspektiven auf die Stadt Oldenburg und das Umland mit überregionalen und internationalen Themen und Fragestellungen verbunden.

Wir wünschen allen Teilnehmer_innen der Veranstaltung spannende Begegnungen, anregende Diskussion und interessante neue Einblicke!